Der Gegner der vor dem Spiel mit nur einem Punkt unten drin hing, zeigte eine durchweg gleichwertige Leistung und prüfte nach 5 Minuten Veit Gumlich im Tor der Spielgemeinschaft das erste mal. Dennoch die Führung für den Favoriten, bezeichnenderweise durch einen Konter. Florian Groß wird über die linke Seite geschickt und schließt sauber zur Führung ab. Danach zwei gute Chancen zum Nachlegen, aber ohne echten Druck. Das Spiel verflachte dann deutlich und auf beiden Seiten berauschte man sich eher an unnützen Hackentricksereien statt einen klaren Pass zu spielen. Lok vor der Pause mit zwei guten Gelegenheiten, aber der Stürmer brauchte jeweils zu lange sich den Ball auf den richtigen Fuß zu legen anstatt sich mal eine Direktabnahme raus zunehmen. In der zweiten Halbzeit zunächst wieder Lok mit etwas mehr Zug nach vorne, völlig unverständlich warum die Truppen 20 Punkte in der Tabelle auseinander liegen. Das Resultat dann die Belohnung für den Underdog, der macht aus einem Einwurf einen Alleingang und schliesst diesen zielstrebig ab. Die restlichen Aufreger des Spiels waren dann eher unangenehmer Art. Der Schiedsrichter, der für normale Fouls wie sie nun mal vorkommen schon mehrfach Gelb gezeigt hatte, dezimierte die Gäste mit der Ampelkarte wegen einer krummen Bemerkung. Mag ja sein das das die "Authorität" in Mitleidenschaft zieht, aber bei einem Derby kann man auch mal dran denken das man vielleicht mal selber in dem Alter war und vielleicht auch nicht immer druckreif argumentiert hat. Da Lok nach einem unnötigen Draufgehen an der Grundlinie auch noch den Torwart verletzt einbüßte schien die Partie auf "unsportliche" Weise zu kippen, auch wenn der Preussen Keeper nur zehn Minuten später nach einem Zusammenprall an der Strafraumgrenze ebenfalls angeschlagen wurde. Da die Spielgemeinschaft eh keine Wechsler mehr hatte musste er durchhalten, auch wenn er keine Abschläge mehr machen konnte. Die Spielgemeinschaft konnte letztlich die Überzahl nicht nutzen, auch wenn in der letzten Aktion nach einem Kopfball nach Ecke der Ball gleich zweimal von der Linie geschlagen wurde. Ein Derby war es zweifellos, wenn auch als Vorstellung dessen was in Eberswalde so kurzfristig für den Männerbereich demnächst so hochkommt, man eher enttäuscht sein muss. Denn der ligaübergreifend händeringend gesuchte Spieltyp des kompromisslosen Brechers mit Eigensinn und Torinstinkt war wieder nicht zu sehen. Stattdessen jede Menge körperlose Kleinkunst mit Übersteigerchen vor der Mittellinie und Blindpässen mit der Hacke ins Nirgendwo (neulich bei Dortmund im Fernsehen hat das wohl mal geklappt). Aber man sollte froh sein wenn nach den anstehenden üblichen Wegzügen zu Studium und Ausbildung, die Schichtarbeit und die fußballskeptische Freundin wenigstens noch den einen oder anderen für den Fußball in der Stadt übrig lässt. Auch wenns natürlich wieder weh tun wird wenn diese "Generation Kunstrasen" auf die alten Kempen mit den dicken Oberschenkeln trifft.