Ein Unentschieden beim hoch favorisierten MSV Neuruppin reichte dem FV Motor am letzten Spieltag zum Erhalt der Oberliga.
Dabei kamen die beiden Niederlagen der anderen Abstiegskandidaten den Eberswaldern zu Hilfe. Das Spiel begann sehr verhalten und die oft geäußerte Vermutung, das Neuruppin ob des Pokalfinales am Mittwoch nur mit angezogener Handbremse spielen würde schien sich zu bestätigen. Dennoch waren die Ruppiner klar überlegen, konnten jedoch von einer kämpferisch überzeugenden Motor Defensive rechtzeitig gestoppt werden. Motor selbst nach vorne relativ harmlos, Rafet Ates als einzige echte Spitze zunächst von der Neuruppiner Abwehr völlig abgemeldet. Neuruppin konnte jedoch bis zum Pausenpfiff bis auf zwei Distanzschüsse von Balke und einen Kopfball von Zschiesche wenig vorweisen. Schlimmer wog da die Verletzung von Sirko 'Ente' Neumann bei einem Zweikampf im Mittelfeld, die sich später als Wadenbeinbruch herausstellte. Der junge Motor Spieler wurde lange behandelt und danach vom Platz getragen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schaltete Neuruppin, trotz kräftigem Gegenwind einen Gang höher und brachte die Motor Abwehr zusehends ins Schwimmen. Die Eberswalder zogen sich ihrerseits noch weiter zurück, so das das Spiel gut zwanzig Minuten einem Spiel auf ein Tor glich, wobei die Entlastung nur durch lange und leider auch zumeist unpräzise Bälle nach vorne zustande kam. Allerdings zeigte auch Neuruppin bei seinen nun häufigeren Torszenen wenig Geschick. Die Bälle wurde weit übers Tor gedroschen oder weit daneben verzogen. Eine Eckballstaffette in der 75.Minute sollte den Führungstreffer der Neuruppiner einleiten, bei einer Rettungsaktion traf Thomas Döhring statt des Balls das Bein des Gegners im Strafraum so das es Strafstoss für Neuruppin gab, den Kukulies zur Führung verwandelte. Motor öffnete nun sofort die Abwehr und wurde nur zwei Minuten später mit einem langen Ball klassisch ausgekontert, wobei Prymula wenig Mühe hatte an Olaf Pospieszny vorbei zu gehen und ins leere Tor zu vollenden. Motor war durch den Spielstand und die Ergebnisse auf den anderen Plätzen zu diesem Zeitpunkt praktisch schon weg. Spielte mit hohem Risiko aber noch mal alles oder nichts. Neuruppin zeigte zu diesem Zeitpunkt erstmals Nerven, als Torwart Unger eine harmlose Rückgabe vor dem heranstürmenden Rafet Ates ins Seitenaus drosch statt kontrolliert zu spielen. Der schnell ausgeführte Einwurf durch Mathias Schilling auf Rafet Ates eröffnete Motor die erste Torchance im Spiel (in der 78.Minute) als Matze Schilling nach der Ballrückgabe nur knapp das Außennetz traf. Motor lies nicht locker und attackierte jeden Ball aus der Neuruppiner Abwehr heraus und das mit Erfolg. Jan Lorenz erkämpfte sich einen Ball und spielte schnell zu Mathias Schilling, welcher Rafet Ates den Ball genau in den Lauf vorlegte. Diese war schneller als sein Gegenspieler und traf zum Anschlusstreffer unhaltbar in die linke untere Torecke. Motor rückte nun weit auf und Neuruppin besaß zwei klare Konterchancen, die jedoch von Kristian Stelse gerade noch so abgelaufen werden konnten. In der 84.Minute wurde ein langer Ball von einem Neuruppiner Abwehrspieler unterlaufen und kam genau zu Mathias Schilling der seine Flanke hoch genau vors Tor platzierte. Dort standen mit Jan Lorenz und Rafet Ates gleich zwei Motor Spieler frei, wovon Rafet Ates den Ball über die Linie brachte. Neuruppin zog in den letzten Minuten (+2 Minuten Nachspielzeit noch mal an) und hatte über Balke und Zschiesche noch zwei Schusschancen die ungenau angesetzte waren. Motor kämpfte im Mittelfeld verbissen um jeden Ball und kam durch Rafet Ates und Jan Lorenz sogar noch zu zwei Torgelegenheiten, die knapp übers Tor gingen. Am Ende kannte der Jubel unter den, gut von den anderen Plätzen informierten, 60 Motor Fans im Gästeblock keine Grenzen. Unglaublich das man den Klassenerhalt doch noch auf direktem Wege hatte erreichen können. Die Mannschaft wartete in Neuruppin noch bis 'Ente' mit Gipsverband aus dem Krankenhaus entlassen wurde und begab sich danach zur Nichtabstiegsfeier ins Sportcasino, wo die Nacht noch lang wurde.
Motor spielte mit:
Pospieszny
Maerz - Stelse - Kalohn
Sasse - Rauch - Neumann (23.Döhring) - Hellmich - Lorenz
Schilling - Ates