Das es gegen den 1.FC Union kaum etwas zu holen geben würde war vorher klar, aber neben dem Ausfall von 3 Stammspielern (Jahn, Ates, Musick), brachte sich Motor durch die eindeutig falsche Schuhwahl in der 1.Halbzeit noch selbst in Bedrängnis. Die gesammte Abwehr, ohnehin hinten hiengedrängt rutschte bei fast jedem Ballkontakt aus und ließ so die deutlich standfesteren Unioner (mit Lederstollen) ein Spiel auf ein Tor aufziehen. Dennoch hatten auch diese in der Anfangsphase deutlichen Respekt vor dem an der Oberfläche rutschiegen und darunter hart gefrorenen Rasen, so das härteren Zweikäpfen aus dem Wege gegangen wurde. Bei hohen Bällen in den Strafraum klärte Olaf Pospieszny mehrmals mit den Fäusten. Die Führung kam dann nach einer halbhohen Eingabe von der rechten Seite, als Thomas Döhring den Ball vor zwei einköpfbereiten Unionern per Kopf klären wollte und ihn unhaltbar ins eigene Netz ablenkte. Gleich danach die einzige gefährliche Torannäherung von Motorseite in der ersten Halbzeit. Jan Lorenz setzte sich an der linken Grundlinie gegen seinen Gegenspieler durch und kann flach nach innen flanken. Felix Kahlohn kommt knapp gegen Union Torwart Glinker zu spät. Union kann nach einer halben Stunde das 2:0 erzielen, ein eigentlich als Flanke geschlagener Ball des sich gut freilaufenden Rogoli wird gleich mehrfach abgefälscht und senkt sich unhaltbar ins lange Eck. Die Partie danach deutlich verhaltener und bis zur Pause nur noch mit einer Torgelegenheit, die legt Motor dem Gegner aber alleine vor. Einen Rückpass von Stelse (der selber bei diesem ausrutscht) setzt Teixera nach und Olaf Pospieszny schießt diesen nach gleich zwei stolperern genau aufs Schienbein, beide schauen dann Zug wie der Ball knapp über die Latte fliegt.
Mit neuem Schuhwerk verbesserte sich die Standfestigkeit der Motor Abwehr nicht nur im übertragenen Sinne. Im Mittelfeld wurde konzentrierter dagegen gehalten und vor allem Frank Ploen und Christian Schlegel setzten sich mehrfach in Szene, ohne allerdings Torchancen herausspielen zu können. Da Union nun gleich mehrere Gänge heraus nahm, spielte sich vor den Toren lange garnichts mehr ab. Die lediglich auf Konter lauernden Unioner waren allerdings durch Motors 'Notsturm' auch nicht im geringsten zu gefährden. Kontergelegenheiten bekam Union allerdings auch wenige, die einzige wirklich klare hielt Olaf Pospieszny gegen den alleine auf ihn zulaufenden Teixera. Das Ergebnis hätte bis in die Schlußphase hinein durchaus gehalten werden können, zwei Aussetzer der Innenverteidigung ermöglichten jedoch noch den Kopfballtreffer von Mattuschka und das Solo von Teixera der in der Schlussminute vom zu zögerlich agierenden Kristian Stelse nicht gestoppt wurde.
Positives Fazit des im gesammten Verlauf einseitigen Spiels war sicher die große Zuschauerkulisse und die beiderseitige Fairness beider Mannschaften, die den Schiri ohne eine gelbe Karte auskommen lies. Da Motor so nächste Woche wieder auf Rico Musick und Rafet Ates zurückgreifen kann, sollte man gegen Preussen wieder mehr eigene Akzente in der Offensive setzten können.
Motor spielte mit:
Pospieczny
Rücker - Stelse - Maerz - Kalohn
Germer (31. Sasse), Ploen (72. Falk, 87. Kullik), Lorenz, Döhring, Rauch
Schlegel