Der erste Advent brachte einen besonderen Leckerbissen, die C-Jugend des FC Schwedt empfing den Hauptfeind, also uns. Aber unser Interesse an den Oderstädtern ist so groß wie das eines Vegetariers beim Anblick eines Mettwurstbrötchens, nämlich nicht so groß. Vor einiger Zeit grüßten sie unseren Verein so liebevoll über youtube - da musste ich heute einfach mal wieder im Kleinod an der Oder vorbeischauen. Weil man Schwedts Blue Red Fighter nicht enttäuschen wollte, wurde auch extra die älteste, und somit auch eine der wichtigsten, unserer Fahnen eingepackt. Das Spiel wurde leider nur auf dem unteren Nebenplatz der Waldsportanlage ausgetragen. Auf einer Wiese wurden zwei Tore und ein paar Bänke aufgestellt. Somit hatte der Sportplatz so viel Charme wie der Heimverein. Bewusst miterlebt habe ich nur die Zeit, in der der Verein UFC Schwedt hieß. Meiner Meinung nach war es die beste Idee. Uns blieb die Fusion erspart, den Uckermärkern nicht. So spielt ein Verein mit dem nicht gerade kreativen Namen FC Schwedt jetzt in der Landesliga. Hätten die in Schwedt nicht so ein schickes Stadion und alle paar Jahre mal einen kleinen Haufen sangesfreudiger Jungs, dann hätte ich dem Verein schon den Stempel „langweilig“ aufgedrückt.
Immerhin 13 Leute, deren Herz für Motor schlägt, trafen sich trotz frostiger Außentemperatur an diesem Sonntag zu früher Stunde. Auf dem Platz ereignete sich ein Deja Vu. Eine fast identische Leistung konnte man beim Ausscheiden im Pokal vor wenigen Wochen erleben. Motor wirbelte und Schwedt glänzte durch eine starke Abwehr. Es hatte den Anschein, dass sie mit aller Macht eher ein torloses Unentschieden erreichen wollten, als sich unnötig aus der Deckung heraus locken zulassen, in dessen Konsequenz ein Konter, verbunden mit einem Gegentor, möglich gewesen wäre. Sie hatten also ordentlich Beton angerührt, um auf Nummer sicher zu gehen. Daher war das Spiel kein Highlight, sondern reine Nervensache für unsere Spieler. Die erste Hälfte, welche exakt vier Minuten zu früh abgepfiffen wurde, endete ganz im Sinne der Schwedter. In der zweiten Hälfte nutzte Motor dann endlich eine Unachtsamkeit aus und Schuster erzielte die Führung. Auf diese hätte man nicht so lange warten müssen, wenn man sich nicht so viel an Tricksereien aufgehalten hätte. Vor dem Tor wurde auch zu oft vorher noch einmal abgespielt, als einfach mal draufzuhalten. Sehr deutlich wurde das beim zweiten Tor. Anstatt es in einer 1:1-Situation mit dem Torwart selbst zu versuchen, spielte Schuster den Ball erneut unnötig ab und hatte Glück, dass er einen Abwehrspieler traf, von dessen Bein dann der Ball ins Tor kullerte. Wenigstens war so bis zur Entscheidung kurz vor Schluss Spannung drin. Mit Anspannung können die jungen Wilden noch nicht richtig umgehen. Auf Kommentare von außen wurde reagiert und beim Einklatschen vor einem Freistoß wurden die Mitgereisten angemotzt. Das darf nun wirklich nicht sein! Was soll denn das bloß dann später im Erwachsenenbereich werden? Eine sehr ruhige Sportart soll Schach sein, habe ich gehört. Am Ende wanderten jedenfalls die drei Punkte und die Herbstmeisterschaft nach Eberswalde. Zum Abschluss flackerte dann noch eine grelle Kerze und läutete die Adventszeit ein.
Micha
Motors C-Junioren gewannen das letzte Auswärtsspiel der Saison und sichern sich somit die Herbstmeisterschaft.
Wie schon beim Pokalspiel gegen die Uckermärker taten sich unsere Jungs in der Anfangsphase ziemlich schwer. Wieder war es von Beginn an ein Spiel auf ein Tor. Motor erspielte sich Tormöglichkeiten, nur das runde Leder fand einfach nicht den Weg ins Eckige. Viele Chancen vertändelte man selbst, indem man es sich zu kompliziert beim Torabschluss machte. Doch auch die Schwedter Abwehr stand sicher und bekam irgendwie immer noch einen Fuß dazwischen. Konnte man sich dann doch mal irgendwie befreien und zum Abschluss kommen, war da noch der an diesem Tag überzeugende Schwedter Schlussmann, der seine Mannschaft lange im Spiel hielt. 0:0 ging es dann in die Pause.
Die ersten Minuten der 2. Hälfte verliefen wie die ersten 35 Minuten. Motor bemüht, aber teilweise schon entmutigt, rannte immer wieder an, nur leider kam nichts Zählbares dabei heraus. Die Schwedter witterten ihre Chance und konnten nun auch ein paar Vorstöße verzeichnen. Nur leider war man vorne zu harmlos. In der 45. Minute dann endlich das 1. Tor. Dabei konnte der Schwedter Keeper den Ball nicht richtig festhalten und Paul Schuster staubte ab. Sicher ein strittiges Tor, denn der Keeper war mit der Hand noch am Ball. Motor hatte in diesem Fall Glück, dass der Pfiff des Schiris ausblieb. Doch die Schwedter gaben sich noch nicht geschlagen. Weiter war es ein von vielen Zweikämpfen geprägtes Spiel, mit vielen Fehlpässen auf beiden Seiten, in dem Motor spielerisch erst am Ende der zweiten Halbzeit überzeugen konnte. In der 60. Minute fiel die Entscheidung, als Paul Schuster sich stark an der linken Außenlinie durchsetzte, eigentlich schon durch war und nur noch einschieben brauchte, den Ball dann aber noch zu Nick Lange passen wollte, der Ball dann von einem Schwedter Spieler abprallte und den Weg ins Tor fand. Sehr kurios aber drin!? Eben Tore, die nur Paule schießen kann!!!! Glückwunsch an die Jungs und an das Trainergespann Segeth/Wiedemann zur gewonnenen Herbstmeisterschaft. Am 11.12.2010 gilt es im Nachholespiel gegen Schöneiche einen Dreier einzufahren und bereits am 4.12.2010 startet die Rückrunde gegen Rot/Weiß Prenzlau.
Aufstellung Motor: Markus Lanzrath, Dominik Adam, Jan Smolka, Mattis Stiebitz, Hannes Drews, Eirik Fink, Marius Aplas, Nick Lange, Erik Pinske (60. Tobias Dosdall),Eric Krause (65. Finn), Paul Schuster
Jana Adam