Es ist sicher müßig vor jedem Spiel den hohen Verletztenstand bei Motor zu erwähnen, aber bei einen ambitionierten Gegner wie Tennis Borussia würde auch in Bestbesetzung nur wenig zu holen sein.
So spielte Motor im Mommsenstadion aus einer verstärkten Defensive heraus und schaffte es damit zunächt recht gut den Bemühungen der Tennis Borussen etwas entgegen zu setzten. Bei diesen war trotz balltechnischer Vorteile zum einen ein gewisser Hang zur Verspieltheit anzumerken, zum anderen schienen sie nicht so recht bereit zu sein gegen Motor ihr volles Können abzurufen. So zeigten Vuckovic und Savran mit einigen Dribblings zwar ihre Gefährlichkeit , als sie jeweils zwei Motor Spieler am Strafraum stehen liessen, vergaben dann aber im Abschluss eher kläglich. Motor versuchte es vor allem über den auf links spielenden Steffen Sasse nach vorne zu kommen, der jedoch Rafet Ates als Sturmspitze nur selten erreichte. So konnte zwar immer wieder für Entlastung gesorgt werden, auch weil man einige Ecken heraus holte. Zu echten Torchancen reichte es aber nicht. Auch Tebe schien erst nach einer halben Stunde ernst zu machen. So hatte Olaf Pospieszny bei einem Kopfball nach einer Ecke großes Glück, als er auf der Linie mit einem Reflex mit einer Hand halten konnte. In der 35.Minute stand der Motor Schlussmann wieder im Brennpunkt. Aber auch den Schuss von Petrowski aus bester Position konnte er mit einer Hand über das Gehäuse lenken. Dennoch hatte man von nun an das Gefühl, das das nicht lange gut gehen konnte und Tebe die Führung noch vor der Pause erzielen wollte. Dies gelang in der 38.Minute, als Kadow nach einer Ecke per Kopf traf. Tebe setzte sofort nach und erzwang mit einigen Angriffen über die Flügel weitere Standardsituationen, von denen sie erneut einen Eckball unmittelbar vor der Pause durch Vuckovic zum zweiten Treffer nutzten. Die zweite Halbzeit begann zunächst mit viel Leerlauf, auch weil die Berliner zunächst einen Gang zurückgeschaltet hatten und Motor einfach keine durchdachten Aktionen in die Hälfte der Tennis Borussen hinein brachte. Die Sturmspitzen hingen praktisch den gesammten zweiten Durchgang hinweg in der Luft, wärend die Abwehr den mit wenig Schwung agierenden Hausherren zwar ordentlich Widerstand entgegensetzte, nach einigen individuellen Patzern jedoch auch Glück hatte nicht sofort weitere Gegentreffer zu kassieren. So vergab Tebe nach einem Stockfehler von Felix Kalohn durch Kadow eine Großchance als der Berliner freistehend rechts vorbei Schoss. Kurz danach vergab ein anderer Berliner aus spitzem Winkel, eine ebenso gute Gelegeneheit. Der dritte Treffer gelang den Berlinern nach einem Patzer von Mirko Rücker auf der linken Abwehrseite und ermöglichte Lemcke mit wenig Mühe Olaf Pospieszny zu überwinden. Im Gegenzug konnte Motor, die jetzt mit drei Stürmern auf dem Platz standen einmal einen Angriff bis zum Strafraum hin ausspielen und Christian Schlegel wurde dort von seinem Gegenspieler unfair gehalten so das es einen Strafstoß für Motor gab, den Rafet Ates mit seinem ersten Saisontreffer sicher verwandelte. In der restlichen Spielzeit, hatte Motor jedoch offenbar nicht die Mittel noch einmal etwas zu versuchen und beschränkte sich auf weitere Schadensbegrenzung, was in dem mittlerweile an Standfußball erinnernden Spiel aus gelang. Tebe setzte in der Schlussphase noch zwei gefährliche Distanzschüsse an, welche jedoch übers Tor flogen, versuchte aber nicht mehr viel um das Spielergebnis in die Höhe zu treiben. Schwer zu sagen, ob gegen offensichtlich nicht mit letzten Einsatz spielende Berliner, mit einigen, der heute ausgefallenen Stammkräfte mehr drin gewesen wäre, es bleibt festzustellen, das in der Offensive weniger die Stürmer, sondern die Ideen und die Passgenauigkeit fehlt um eine technisch starke Mannschaft zu beschäftigen. Motor hat nun zwar in der Hinrunde alle Aufstiegsaspiranten durch, steht jedoch in den nächsten Spielen gegen Gegner mit anderen Saisonzielen auch wieder unter Druck, mit dem man hoffentlich umzugehen weis.
Motor spielte mit:
Pospieszny
Kalohn - Stelse - Rauch - Rücker
Sasse - Ploen - Hellmich (70.Persecke) - Schlegel
Hintz (80.Demir) - Ates