Ein Abstiegskampf ohne großen Glanz und mit dem nötigen Druck im Rücken stand diesmal für beide Teams an, wobei Motor natürlich auch endlich die Null in der Tabelle los werden wollte, die man schon so lange auf der Punkteseite hat. Schönberg begann mit schnellem und geradlinigem Spiel mit dem Motor nur mit höchstem Einsatz dagegen halten konnten. Einigen schien sichtlich noch die lange Busfahrt in den Knochen zu stecken. So machten vor allem Schönbergs Neuzugang Subali und der lange Kollmorgen ordentlich Druck.
Motor tauchte nur gelegentlich mal vorne auf, André Germer und Martin Falk blieben jedoch zumeist an der Grundlinie hängen. Umstritten dann die Führung für Schönberg. Bei einem halbhohen Pass in den Strafraum hob der Linienrichter die Fahne um Abseits anzuzeigen, der Stürmer versuchte weiter aufs Tor zu laufen, wobei ihn der herausstürzende Olaf Pospiesny zu Fall brachte. Der Schiri zeigte unter Ignorierung seines Assistenten auf den Elfmeterpunkt und liess sich auch nach Konsultation dessen nicht umstimmen. Wittfot verwandelte den Strafstoß sicher. Danach war Motor die nächsten Minuten der Schock über den Rückstand deutlich anzumerken. Schönberg fehlte es lediglich im letzten Abschluss um das Ergebnis zu erhöhen. Dennoch gelang ihnen das 2:0, in der Entstehung reichlich kurios. Ein Kopfball flog als Bogenlampe gegen den Pfosten. Olaf Pospiesny , der sich auf den Ball werfen wollte liess diesen jedoch wieder los, aus dem Gewühl traf dann Kollmorgen für Schönberg. Nun war Motor natürlich gefordert das Risiko zu erhöhen, wollten sie hier nicht noch vorgeführt werden. Einen leichten Umschwung brachte dann völlig unnötige Hektik, die nach einer Reihe kleinerer Fouls aufkam und mehrerer zweifelhafter Entscheidungen des Unparteiischen, der beide Teams reichlich mit gelben Karten 'versorgte'. Unmittelbar vor der Pause eskalierte dies dann noch in einem Wortgefecht zwischen dem Linienrichter und Motor Trainer Pröger, der ihm einen Verweis auf die Tribüne einbrachte. Nun meldete sich auch Motor im Spielgeschehen deutlich zurück, so hatte Rafet Ates eine Kopfballchance die jedoch am Tor vorbei ging und der aufgerückte Torsten Maerz verzog einen Volleyschuss aus Nahdistanz der eigentlich ein Tor hätte sein müssen.
Zur zweiten Halbzeit schien Schönberg nun eher die Kontertaktik fahren zu wollen und stand merklich tiefer, was die Gefährlichkeit der antrittsschnellen Sievert und Subali nicht minderte. Durch einen Stockfehler von Jaron Aßmann kam Sievert zu einem Alleingang, den Olaf Pospieszny aber parieren konnte.
Die eigentliche Wende im Spiel schien dann ein fünfminütiger Platzregen zu sein der auf dem Spielfeld nieder ging. Jedenfalls kamen die vorher so ballsicheren Schönberger nun im wahrsten Sinne ins Rutschen und Motor begann mit schnellen Pässen auf die Aussenpositionen , die vornehmlich Mathias Schilling spielte richtig Druck zu machen. Einen solchen bekam Rafet Ates auf der linken Seite. Mit einem kurzen Antritt ließ er seinen Gegenspieler stehen und umspielte auch den heraustürzenden Torwart. Obwohl sein Schuss aus spitz gewordenem Winkel an den Pfosten ging, beförderte ihn ein nachsetzender Schönberger über die Linie. Nun schienen die Gastgeber regelrecht gelähmt , was sich noch steigerte als der Schönberger Radom nach wiederholten Fouls die Ampelkarte gezeigt bekam. Die nur noch auf die Defensive beschränkten Schönberger standen auschließlich am Sechzehner und hatten Glück, das bei einigen Pässen die Fahne des Linienrichters hoch ging. In der Offensive hatten sie nur noch eine letzte gefährliche Szene im restlichen Spiel, so veruchte Subali bei einem Konter , den vorm Tor stehenden Olaf Pospieszny mit einem Lupfer zu überlisten, der Ball flog jedoch im hohen Bogen aufs Tordach. Bei Motor kam das bis dahin so passive Mittelfeld um Frank Ploen und den eingewechselten Steffen Sasse richtig auf Touren und so rollte ein Angriff nach dem anderen auf die immer ängstlicher agierenden Schönberger zu. In der 78.Minute hätte Rafet Ates bereits den Ausgleich machen müssen, aber der von ihm unhaltbar am Fünfmeterraum abgefälschte Ball ging scharf daneben. Mehr Glück hatte er dann wenige Minuten später , als er wieder auf der linken Seite schnell in den Strafraum lief und aus spitzem Winkel in die kurze Ecke traf. Bezeichnend das genau zu diesem Zeitpunkt sich ein größerer Teil des Tribünenpublikums von den Sitzen erhob und den Nachhauseweg antrat. Torchancen ihrer Elf sollten sie auch nicht mehr verpassen, dafür eine Motor Mannschaft die begriffen hatte, das heute noch mehr drin war. In der 88. Minute nutzte dann Thomas Döhring einen Abstauber nach einem Schuss von Mathias Schilling und überwand den Schönberger Torwart aus Nahdistanz zur Motor Führung. Schönberg machte auch jetzt keinerlei Antalten mehr noch etwas zu ändern und so hielt Motor den Ball die restlichen Minuten noch gekonnt in der Schönberger Hälfte bis der Schiri mit dem Schlusspfiff die ersten Punkte der Saison perfekt machte.
Motor spielte mit:
Pospieszny
Maerz - Stelse - Aßmann
Falk - Ploen (88.Hinz) - Schilling - Musick (89.Rücker) - Germer (77.Sasse)
Ates - Döhring