Es erinnert momentan alles wieder fatal an die Situation von vor einem Jahr, als Motor in entscheidenden Spielen auf eigenem Platz die Punkte ließ um dann bis tief in den Winter hinein dem Minimalziel Nichtabstiegsplatz hinterherzulaufen. Das man seit langen Jahren von der Fachpresse mal wieder nicht als erster Abstiegskandidat erklärt wurde, scheint dies eher zusätzlich herauf beschworen zu haben, denn wie schon in Wismar zeigte Motor auch gegen Ludwigsfelde ein erschreckend statisches und leicht auszurechnendes Spiel. Die Richtung bekam das Spiel schon in der ersten Spielminute, als nach einer Flanke von links ein haarsträbender Stellungsfehler (Steffen Sasse unterläuft den Ball, Kristian Stelse lässt gleich zwei Stürmer einlaufen) das 1:0 für die Gäste bringt. Hätte es nur an dieser Szene gelegen, wäre die Hoffnung im Stadion wohl nicht so schnell gesunken, aber die Ludwigsfelder setzten nun sofort nach und führten eine reichlich unsortierte und zweikampfschwache Motor Mannschaft die nächste Viertelstunde regelrecht vor. Nur durch eine tief stehende Abwehr konnte Motor verhindern, das der Gegner zu klaren Chancen in diesem Abschnitt kam, allerdings war an der Mittellinie für jegliche Aktionen Schluss. Ein einziger Schuss Richtung Tor war bis dahin zu verbuchen und dieser weit über den Kasten. Erst langsam begann sich Motor wieder zu zeigen, auch weil die Gäste nun nicht mehr so energisch drängten und Torsten Maerz und Christian Rauch das Team mit teilweise lauten Kommandos zur Ordnung zu rufen begannen. Dennoch kam genau in diesem Moment der nächste Schlag, als Kristian Stelse und Olaf Pospieszny einen bereits abgelaufenen Ball praktisch selbst ins eigene Tor schoben. Der Motor Keeper schoss dabei einen Ludwigsfelder Stürmer an, der den hoch wegprallenden Ball nur noch reinköpfen musste. Da Motor nun natürlich nichts weiter übrig blieb warfen sie alles nach vorne und es zeigte sich das die bis dahin tadellos stehenden Gäste sicher bereits früher hätten in Bedrängnis gebracht werden können. Zuerst schießt Steffen Sasse noch von der Strafraumgrenze drüber, dann hat Motor sogar noch zwei große Gelegenheiten zum Anschlusstreffer. Als erst Rafet Ates aus der Drehung vom Elfmeterpunkt das Tor um wenige Zentimeter verfehlt, dann Michél Jahn den Ludwigsfelder Keeper zu einer Glanzparade zwingt, am Ende dieser Aktion ertönte jedoch bereits der Pausenpfiff.
In die zweite Halbzeit kommt Motor nun weit offensiver, da die Abwehr nun ständig weit aufgerückt ist und mit Christian Schlegel für den bis dahin wirkungslosen Frank Ploen ein dritter Stürmer auf dem Platz steht. Allerdings zeigte sich auch sofort die gestiegene Kontergefahr die die Gäste zweimal zur entgültigen Entscheidung hätten nutzen können. Chancen für Motor stellten sich eigentlich erst in der Schlußphase ein, als sich die bis dahin souverän spielenden Gäste durch einige, auf Zeitgewinn angelegte Aktionen selbst aus der Ruhe brachten. Zunächst setzt sich Christian Schlegel links bis zur Grundlinie durch, seine Flanke verpassen allerdings in der Mitte gleich beide Stürmer. Dann bekommt Torsten Maerz im Strafraum vom Gegner eine Chance von ähnlichen Kaliber aufgelegt, wie sie zu den Gegentoren führten. Allerdings kann er den springenden Ball aus 10 Metern nicht ins Tor schießen. Alle diese Aktionen konnten jedoch nicht den Eindruck verwischen das Ludwigsfelde das Spiel alles in allem sicher über die Zeit brachte und Motor einfach die Mittel fehlten etwas dagegen zu tun.
Im Hinblick auf das nächste Spiel, kann man nur hoffen das der anwesende Union Trainer Liberam, nach seinem Spielendruck seinem Team eine Woche Trainingsfrei einräumt, denn sonst könnte es bei einem sicher noch wesentlich stärkeren Gegner noch deutlich bitterer im Ergebnis werden.
Motor spielte mit:
Pospieszny
Maerz - Stelse - Sasse
Falk (60.Kullik) - Rauch - Ploen (42.Schlegel) - Musick - Lorenz
Jahn - Ates