Von Beginn an kam Motors Reserve mit dem schneebedeckten Platz überhaupt nicht zurecht und so unterliefen Stockfehler und Fehlabspiele am laufenden Band. Zwar waren einem schnellen Angriffspiel beider Teams bei solchen Bedingungen die gleichen Grenzen gesetzt, aber die Finower wirkten mit ihrer einfachen und geradlinigen Spielweise wesentlich gefährlicher. Die Motor Abwehr konnte nur durch den läuferischen Einsatz von Spielertrainer Frank „Jumbo“ Wiedemann einige brenzliche Situationen überstehen, der seine Spieler immer wieder lautstark zu besserer Ordnung auf dem Platz mahnte, ohne wirklich Besserung zu erreichen. Nachdem Finow bereits durch einen Kopfball von Seegebrecht und einen Schuss von Silinsky erste wirkliche Torchancen hatte, benötigten sie für die Führung einen umstrittenen Elfmeter. Das vor allem, weil bei der unstreitigen Berührung im Zweikampf zwischen Torwart Fabian Schröder und einem Finower im Strafraum, dieser in derartigem Zeitlupentempo zu Boden ging, das sich das Schiri Gespann erst nach längerer Konsultation „durchrang“ den Elfer zu geben. Diesen versenkte Seegebrecht dann problemlos. Nun war es klar, das es eine Mannschaft im Rückstand doppelt schwer haben würde, auf diesem Boden etws zu bewegen. Dennoch zeigte Motor II nun doch einige Aktionen im Strafraum der Gegner. So holte Michael Prost mit einem, endlich mal gelungenen, Dribbling zur Grundlinie etwas Platz heraus, allerdings fand seine Flanke in der Mitte keinen Abnehmer. Aus dem nachfolgenden Gedränge kam nur ein schwacher Schuss heraus den der Torwart locker parierte. Ansonsten verpasste es Motor in viel zu vielen Situationen einfach früh mit Fernschüssen abzuschließen und verlor regelmäßig die Bälle durch zu kompliziertes Paßspiel das auf dem Boden nicht mal über zwei Stationen möglich war. Die Finower hatten weiter die besseren Chancen und konnten so verdient auf 2:0 erhöhen. Dabei kam ihnen allerdings ein grober Abwehrpatzer zu gute. Zunächst ging Frank Wiedemann, der zuvor wegen Reklamierens verwarnt worden war, nicht konsequent gegen einen Finower Stürmer zu Werke so das dieser zum Abschluss kam. Torwart Fabian Schröder parierte den Schuss mit einer guten Parade. Den Nachschuss von Silinsky jedoch ließen sowohl er, als auch der auf der Linie stehende Sascha Ehlert passieren.
In der zweiten Hälfte spielte Finow ausschließlich auf Konter, kam jedoch gegen die nie ins Spiel findende Motor Mannschaft in Gefahr. Die völlig in der Luft hängenden Spitzen und auch Spielmacher Frank Ploen standen durchweg auf verlorenem Posten. Lediglich Marc Beuster setzte sich einige Male mit kämpferischem Einsatz durch scheiterte jedoch stets in Höhe des Sechzehners an der Finower Abwehr. Das 3:0 für Finow gelang dann auch durch einen Konter , beim 4:0 war ein Freistoss aus 20 Metern ausschlaggebend, den Fabian Schröder nicht festhalten konnte und ein Stürmer aus Nahdistanz abstaubte. Das Motor doch noch zum Ehrentreffer kam, lag dann erneut an einer angezweifelten Elfmeter Situation, aber Marc Beuster konnte auch so, mit dem 4:1 nur noch wenig Ergebniskosmetik betreiben.
Sicher konnte das Spiel kein Maßstab für den wahren Leistungsstand sein, dafür waren die Bodenverhältnisse einfach zu schlecht. Aber es ist schon bedenklich, das Motor II das ganze Spiel über nie darauf entsprechend reagierte und so immer nur mit Dribblings und Kurzpaßspiel agierte, was an diesem Tag mehr als untauglich war.
Motor II spielte mit:
Schröder
Ehlert - Wiedemann - Tiede - Heinrich
Bahn - Ploen - Beuster - Prost (70.Schulz)
G.Rücker (46.Kelch) - Wendel